Mit Schreiben vom 27. Oktober 2008 hat Jörgen Holmquist, der Generaldirektor für Binnenmarkt und Dienstleistungen bei der Europäischen Kommission, dem IASB die Forderungen der Kommission hinsichtlich des weiteren Vorgehens im Rahmen der Finanzmarktkrise übermittelt. In dem Schreiben heißt es: „I urge the IASB to work towards developing solutions as soon as possible and to devote the necessary level of resources to these tasks. This should ensure that solutions must be available in good times, i.e. in December, to allow preparers to draw-up year-end financial statements.“ Jörgen Holmquist fordert ganz konkret:
• Reklassifizierungen von Finanzinstrumenten, für die die Fair Value-Option in Anspruch genommen wurde; diese Möglichkeit ist durch die jüngste Änderung von IAS 39 und IFRS 7 noch nicht gegeben;
• Klargestellung, ob synthetische CDOs eingebettete Derivate beinhalten und somit eine Fair Value Bewertung dieser Derivate auslösen (nach US GAAP wäre dies nicht der Fall);
• Wertminderungen (Impairments) von Schuldinstrumenten sollen in der Available for Sale-Kategorie anders verbucht werden als bisher: Bisher wird der Unterschied zwischen (fortgeführten) Anschaffungskosten und gesunkenem Fair Value bei vorliegenden Wertminderungsindikatoren zur Gänze aufwandswirksam berücksichtigt. In Zukunft sollen nach Ansicht von Jörgen Holmquist nur mehr die Zahlungsausfälle analog zu den Finanzinstrumenten der beiden Kategorien „Loans and Receivables“ und „Held to Maturity“ aufwandswirksam berücksichtigt werden. Die restliche Fair Value-Änderungen (etwa auf Basis eines gestiegenen Liquiditätsrisikos) soll erfolgsneutral berücksichtigt werden;
• Schließlich sollen (anders als bisher) Wertminderungen von Eigenkapitalinstrumenten in der Available for Sale-Kategorie ertragswirksam rückgängig gemacht werden können; dies würde eine Gleichbehandlung mit den Schuldinstrumenten dieser Kategorie herstellen.
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