ESMA fordert verbesserte Offenlegungsbestimmungen zu Firmenwertabschreibungen

ESMA veröffentlichte eine Studie über Werthaltigkeitstests bzw. erfasste Wertminderungen von Firmenwerten in IFRS-Abschlüssen des Geschäftsjahres 2011. Die durchgeführte Studie untersuchte insgesamt 235 europäische Abschlussersteller aus insgesamt 23 Ländern. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die untersuchten Gesellschaften insgesamt ca. 800 Milliarden Euro als Firmenwert in ihren Abschlüssen des Geschäftsjahres 2011 auswiesen, wobei ca. 5 % dieses Betrages (d. h. 40 Milliarden Euro) im Geschäftsjahr 2011 als Wertminderungsaufwand erfasst wurden. Diesbezüglich ist zu beachten, dass sich ein signifikanter Anteil des im Geschäftsjahr 2011 erfassten Wertminderungsaufwandes lediglich auf einen kleinen Kreis von Abschlusserstellern verteilt. Konkret hatten insbesondere der Finanzdienstleistungssektor (19,2 Milliarden Euro) und die Telekommunikationsbranche (9,7 Milliarden Euro) hohe Firmenwertabschreibungen im Periodenergebnis zu erfassen. Dies wirft nach Ansicht der ESMA die Frage auf, ob das in den Jahresabschlüssen im Jahr 2011 offengelegte Ausmaß an Wertminderungen tatsächlich das schwierige ökonomische Umfeld von Unternehmen auf angemessene Art und Weise widerspiegelt. Obgleich die große Mehrheit der betrachteten Unternehmen, zumindest die Hauptoffenlegungsbestimmungen zu Wertminderungstests von Firmenwerten geleistet haben, stellte sich dennoch in vielen Fällen heraus, dass die offengelegten Informationen eher als Standardformulierungen denn als unternehmensspezifische Angaben anzusehen waren. Aus diesem Grund schlägt ESMA folgende Verbesserungen der Offenlegungsbestimmungen vor:

  • nähere Konkretisierung der Schlüsselannahmen, welche für den Wertminderungstest herangezogen wurden,
  • Inkludierung von Sensitivitätsanalysen mit einem ausreichenden Detaillierungsgrad und einer ausreichenden Transparenz,
  • Angabe von Wachstumsraten, welche für die Extrapolation der Kapitalflussprognosen genutzt wurden sowie
  • Offenlegung der genauen Abzinsungssätze für jede wesentliche zahlungsmittelgenerierende Einheit.

Weiters sollen die Ergebnisse der durchgeführten Studie auch für die Festlegung von Prüfungsschwerpunkten zur Überprüfung der Abschlüsse des Geschäftsjahres 2012 genutzt werden.

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