Die European Securities and Markets Authority (ESMA) veröffentlicht die gemeinsamen europäischen Prüfungsschwerpunkte (European common enforcement priorities). Diese sollen die einheitliche Anwendung der IFRS fördern. Zusammen mit europäischen nationalen Enforcern wurden Themen der Finanzberichterstattung identifiziert, die börsennotierte Unternehmen und ihre Abschlussprüfer bei der Erstellung und Prüfung der IFRS-Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2022 besonders berücksichtigen sollen.
Die diesjährigen Prioritäten stehen im Zusammenhang mit den Auswirkungen der russischen Invasion der Ukraine und klimabezogenen Aspekten in finanziellen und nichtfinanziellen Informationen. ESMA weist auch auf die Bedeutung einer umfassenden Offenlegung iSd Artikel 8 der Taxonomieverordnung hin.
Die europäischen Prüfungsschwerpunkte für die IFRS-Abschlüsse 2022 sind:
- die Forderung nach Kohärenz zwischen den im IFRS-Abschluss offenlegten Informationen und den nicht-finanziellen Informationen zu Klimaaspekten, dem Ansatz und der Bewertung von Rückstellungen und der Offenlegung der beim Abschluss von Stromabnahmeverträgen angewandten Rechnungslegungsmethode;
- die verbesserte Transparenz der Auswirkungen der russischen Invasion der Ukraine auf die Jahresabschlüsse der Emittenten; sowie
- die Berücksichtigung des aktuellen makroökonomischen Umfelds bei der Bewertung von Leistungen an Arbeitnehmer, der Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten, der Erfassung von Erträgen und erwarteten Kreditverlusten bei Finanzinstrumenten
Die Prüfungsschwerpunkte im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Informationen beziehen sich auf:
- klimabezogene Angelegenheiten, ausreichende Erklärungen von Unsicherheiten zu klimabezogenen Zielen und Klarheit über die Berichterstattung zu Treibhausgasemissionen;
- die Forderung nach verbesserten Angaben zur Eignung und Anpassung der Taxonomie durch Nicht-Finanzunternehmen und die Notwendigkeit für Finanzunternehmen, sich auf die Berichterstattung nach der Taxonomieverordnung im Jahr 2024 vorzubereiten; und
- Transparenz in Bezug auf den Umfang der nichtfinanziellen Berichterstattung sowie der Robustheit der für die nichtfinanzielle Berichterstattung zur Anwendung kommenden Daten.
ESMA wird Daten darüber sammeln, wie die Unternehmen die Schwerpunkte umsetzen und die Ergebnisse in einem Bericht im Frühjahr 2024 veröffentlichen.
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