Die European Securities and Markets Authority (ESMA) hat die “European common enforcement priorities” veröffentlicht. Diese sollen die einheitliche Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) fördern. Zusammen mit europäischen, nationalen Enforcern wurden Themen der Finanzberichterstattung identifiziert, die börsennotierte Unternehmen und ihre Abschlussprüfer bei der Erstellung und Prüfung der IFRS-Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2020 besonders berücksichtigen sollen.

Die gemeinsamen europäischen Prüfungsschwerpunkte sind die Anwendung folgender Standards:

• IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ mit dem Schwerpunkt auf die Unternehmensfortführung, signifikante Beurteilungen und Schätzungsunsicherheiten sowie der Ausweis von Posten zusammenhängend mit der COVID19-Pandemie;
• IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ in Zusammenhang mit der Beeinflussung des erzielbaren Betrags von Geschäfts- oder Firmenwerten sowie von immateriellen und materiellen Vermögenswerten durch die Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten verschiedener Sektoren;
• IFRS 9 „Finanzinstrumente“ und IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ zusammenhängend mit der allgemeinen Überlegungen zu Risiken, die sich aus Finanzinstrumenten ergeben, wobei der Schwerpunkt auf dem Liquiditätsrisiko und auf spezifischen Überlegungen zur Anwendung von IFRS 9 für Kreditinstitute bei der Bemessung erwarteter Kreditverluste liegt; und
• IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ in Zusammenhang mit expliziten Angaben von Leasingnehmern, die die Änderung des International Accounting Standards Board (IASB) angewendet haben, die den Leasingnehmern Erleichterungen bei der Bilanzierung von Mietkonzessionen gewährt.

ESMA weist auch auf wichtige nichtfinanzielle Informationsfragen und alternative Leistungskennzahlen hinsichtlich der Auswirkungen der COVID19-Pandemie, Fragen zu Sozial- und ArbeitnehmerInnenthemen, das Geschäftsmodell und Wertschöpfung sowie Risiken zusammenhängend mit dem Klimawandel hin.

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