Der IASB veröffentlicht den neuen Standard IFRS 16 „Leasingverhältnisse“. Gemäß dem neuen Standard versteht man unter einem Leasingverhältnis eine Vereinbarung oder einen Teil einer Vereinbarung, die das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts für einen vereinbarten Zeitraum gegen Zahlung überträgt. Der neue Standard sieht für den Leasingnehmer im Gegensatz zu IAS 17 keine Unterscheidung in Operatives Leasing und Finanzierungsleasing mehr vor. Vielmehr muss der Vermögenswert in der Bilanz ausgewiesen werden, wenn das Recht auf Beherrschung über die Nutzung des Vermögenswerts übertragen wird. Dieses wird übertragen, wenn der Leasingnehmer das Recht hat, während dem vereinbarten Zeitraum über die Nutzung des Vermögenswerts zu bestimmen und er im Wesentlichen den daraus entstandenen wirtschaftlichen Nutzen bekommt.
Damit hat der Leasingnehmer künftig die meisten Leasingverhältnisse in der Bilanz auszuweisen, es sei denn, die Laufzeit des Leasingverhältnisses beträgt maximal zwölf Monate (kurzfristige Leasingvereinbarungen) und es besteht keine Kaufoption oder bei einem Vermögenswert von geringem Wert. In diesen Fällen kann der Leasingnehmer wählen, ob er den zugrundeliegenden Vermögensgegenstand in der Bilanz ansetzt oder die Leasingzahlungen als Aufwand erfasst oder eine andere systematische Grundlage der Verteilung heranzieht.
Für den Leasinggeber bringt IFRS 16 keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum IAS 17. Die Differenzierung in Operatives Leasing und Finanzierungsleasing mit den unterschiedlichen Bilanzierungskonsequenzen bleibt für die Leasinggeber weiter bestehen.
Der Standard ist erstmalig für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2019 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist nur bei gleichzeitiger Anwendung von IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ möglich (IFRS 15 wurde im Mai 2014 veröffentlicht und gilt erstmals für Wirtschaftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen).
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