Am 14. September 2015 haben Andreas Barckow (DRSC), Reto Eberle (Swiss GAAP FER) und Alfred Wagenhofer (AFRAC) gemeinsam mit Saskia Slomp (EFRAG) sowie Peter Clark und Martin Edelmann (beide IASB) zu einer öffentlichen Diskussion des Entwurfs des IFRS-Rahmenkonzeptes (ED/2015/3) in das Airport Conference Center in Frankfurt am Main eingeladen. Hierbei haben AFRAC, DRSC, der Schweizer Standardsetter und EFRAG ihre vorläufigen Sichtweisen zum ED zur Diskussion gestellt. Die beiden Vertreter des IASB gingen in der Diskussion auf Fragen, Kommentare und Anregungen zum ED ein. Die Veranstaltung kann insofern als Premiere betrachtet werden, als die drei deutschsprachigen Rechnungslegungsstandardsetzer erstmals als gemeinsame Gastgeber einer solchen Veranstaltung auftraten.
Inhaltlich wurde insbesondere über folgende Punkte des ED gesprochen:
- Die stärkere Betonung des Zwecks der Rechenschaft der Rechnungslegung und deren Zusammenhang mit dem übergeordneten Zweck der Entscheidungsnützlichkeit;
- die Wiedereinführung von Vorsicht und die Konsequenzen der formulierten „cautious prudence“ anstelle von asymmetrischer Vorsicht;
- die Sinnhaftigkeit der Übernahme des Kapitels zur Kapitalerhaltung aus dem alten Rahmenkonzept;
- die neue Definition von Abschlussposten und die Abgrenzung von Definitions- und Ansatzkriterien;
- die Bedeutung der Ausführungen zur Bewertungseinheit;
- den Vorschlag des IASB, die Frage der Trennung von Eigen- und Fremdkapital in einem eigenen Forschungsprojekt zu behandeln;
- die Auswahl eines geeigneten Bewertungsmaßstabes und die Rolle, die das Geschäftsmodell von Unternehmen dabei spielen könnte; und
- die konzeptionellen Grundlagen des Performance-Reportings und vor allem das Verhältnis von Gewinn- und Verlustrechnung und anderen Ergebnisbestandteilen (OCI).
Das vom DRSC erstellte Ergebnisprotokoll steht auf der Homepage des DRSC zum Download zur Verfügung.
